Schach matt?

Der 1. Advent ist da, und ich sitze in meinem Wohnzimmer und denke an das, was draußen in der Welt so vor sich geht. Heute erzählte mir jemand, dass er Angst vor einem dritten Weltkrieg hätte. In den Medien hört man ebenfalls, dass jeder zweite davor Angst hat. Warum?

Jetzt denke ich darüber nach und bin zu dem Entschluss gekommen, dass, wenn es wirklich so weit kommen sollte, es sowieso der letzte Krieg sein wird, den dieser Planet erleben wird.

Es kommt mir so vor, als spielt die ganze Weilt ein großes Schachturnier.

In Syrien wurde ein Schachbrett aufgestellt, in dem spielen Russland in schwarz und die USA in weiß. Ein tolles Spiel, bei dem es mit einem Remis endet. Hier wird nur Schach gespielt, um Waffen los zu werden. Welchen Sinn, außer Geldmacherei, hat dieses Spiel? Dieses Spiel hätte schon vor zwei Jahren friedlich enden müssen. Zu holen gibt es hier schon lange nichts mehr. Es stehen nur noch die Könige auf dem Spielbrett. Türme, Läufer, Springer, Bauern sind schon lange aus dem Spiel raus. Warum spielen wir hier immer noch mit und unterstützen dieses Spiel? Wir haben damit nichts zu tun. Syrien ist erwachsen. Es muss selbst wissen was es will. Wenn Syrien eine Diktatur möchte, so soll es sie haben. Wenn es keine möchte, soll es das selbst klären. Hilfe holen kann sich Syrien dann immer noch, wenn es sie brauchen sollte.

Wir sollten aus allen noch so kleinen Schachspielen aussteigen, in denen Russland und die USA ihre Finger im Spiel haben. Was haben sie in diesen ganzen Ländern verloren? Sie wollen nur ihre Vorteile daraus ziehen und bestimmt nicht den Ländern helfen.

Das nächste große Spiel spielt Herr Erdogan gegen Europa, um einen unlösbaren Konflikt zu verursachen. Er versucht, uns mit der Flüchtlingspolitik Schach matt zu setzen. Schließen wir doch das Spielbrett einfach mal und drehen den Spieß um. Wenn er meint, 3.000.000 Flüchtlinge über Europa laufen zu lassen, schicken wir Herrn Erdogan doch zur Abwechslung mal einige seiner türkischen Staatsbürger zurück, die bei uns straffällig geworden sind. Warum sollte Europa ihm helfen, wenn er nicht bereit ist zu helfen?

Auch in Südkorea wird unaufhörlich gespielt. Es steht ebenfalls Remis, aber keiner gibt nach. Und so zieht sich dieser Konflikt ebenfalls über Jahre.

Wo man hinsieht, wird gespielt. Ein Turnier mit unzähligen Opfern. Eigentlich hätten die meisten Partien schon längst einen Endstand erzielt, aber es gibt mehr Interessen, die dahinter stehen. Geld, Machtgier und die Unersättlichkeit einiger weniger Könige und  Damen. Diese fordern immer wieder das Einbüßen von Bauern, Läufern, Springern und Türmen. Das will ich nicht mehr!

Wir sollten ein großes Schachturnier spielen, aber nicht gegeneinander. Spielen wir gemeinsam gegen den Hunger, gegen Krankheiten, für Mutter Erde, für eine bessere Welt, auf der wir in Frieden miteinander leben können. Das ist ein Turnier, welches man gerne ewig spielen kann und das ich meinem Sohn hinterlassen möchte.

Spielt nicht immer nur mit, weil man euch dazu auffordert. Wenn euch jemand erzählen will, dass Kriege nötig sind oder euch bedroht, steht auf und sagt NEIN! Stellt euch vor:

Es ist Krieg, und keiner geht hin.

 

von Jochem Kalmbacher

 

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Eine Antwort zu Schach matt?

  1. Gero Stern sagt:

    Als jemand, der diese Dinge seit Längerem beobachtet, muss ich sagen, dass die Dinge nicht ganz so einfach sind, wie hier dargestellt, gebe andererseits zu, dass es uns schwer gemacht wird – und zwar bewusst – diese Dinge zu durchschauen.
    Diese Kriege sind überhaupt nur möglich, weil sie undurchschaubar der Öffentlichkeit erklärt werden: wenn alle (oder mindestens ein großer Teil der Bevölkerung) wüßte, was tatsächlich gespielt wird und warum, dann wären die meisten Kriege – insbesondere die in Syrien, in der Ukraine und auch der Konflikt in Korea – binnen kurzem beendet: ein Durchschauen dieser Spiele würde die Urheber / Nutznießer an den Pranger stellen und dazu führen, dass ihnen die Unterstützung entzogen wird.
    Es gibt Kräfte im Hintergrund, die ein Ende dieser Kriege nicht wollen, da es ihren Interessen schadet, und die aus diesem Grund die Islamisten finanzieren und anderweitig unterstützen; sie wollen, dass Syrien so endet, wie Libyen oder Afghanistan: in Chaos, Elend und Verwüstung.
    Ihnen kommt zugute, dass die Bevölkerung bei uns nicht versteht, worum es wirklich geht, und dass unsere Medien alles dafür tun, damit das so bleibt, indem sie vernebeln, was wirklich geschieht: die Nutznießer der Kriege arbeiten schon seit langer Zeit eng mit den Medien zusammen, weil sie wissen, dass diese Kriege ohne die Verwirrung, die die Medien anrichten, nicht möglich wären.

    Hier nur ein Hinweis zum Hintergrund: seit ca. 2009 ist ein Plan bekannt, eine Gaspipeline von Qatar, das über umfangreiche Gasreserven verfügt, durch Saudi-Arabien, Syrien und die Türkei nach Europa zu führen, damit Qatar sein Gas an uns verkaufen kann und die russischen Gaslieferanten für die Beheizung unserer Wohnungen ausgeschaltet werden können.
    (hier das Magazin der US-Armee zur Sache: http://armedforcesjournal.com/pipeline-politics-in-syria/ )

    Dies ist im Interesse der USA, der NATO (es geht gegen Russland) und der beteiligten Staaten (Qatar, Saudi-Arabien, Türkei und des IS). Deutschland und die EU helfen dabei durch Waffenlieferungen an Saudi-Arabien und Qatar, die z.T. an die IS-/Al Qaida-Terroristen weitergeleitet werden.
    Die NATO-Staaten – inkl. Deutschland – haben deshalb kein Interesse daran, dass der Krieg so bald endet: er fördert die Geschäfte der Rüstungsindustrie und erreicht im Erfolgsfall eine Lösung für eine alternative Energie-/Gasversorgung durch Syrien; dafür muss der Islamische Staat sein gegenwärtiges Territorium behalten, damit dort die Pipeline gebaut werden kann.
    Unter Insidern ist längst bekannt, dass der Islamische Staat und Al Qaida von den NATO-Ländern gefördert werden um diesen Plan umzusetzen. Dies wird von unseren Medien nicht berichtet, weil es in der Öffentlichkeit zu einem Aufschrei der Entrüstung kommen würde, wenn die Wahrheit bekannt wird. Solange das so bleibt, wird der Krieg fortgesetzt (werden können).

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