Veränderung findet nicht nur in den Parlamenten statt

Wir können noch soviel bei Kommunalwahlen, Landtagswahlen, Bundestagswahlen und Europawahlen antreten. Das Problem sind global agierende außerparlamentarische Machtinstitutionen, welche einen massiven Einfluss auf die Politik, Rahmenbedingungen, das öffentliche Bewusstsein und somit auf die Werte für unser Zusammenleben ausüben.

An den Kriegen auf der Welt wird Geld verdient! Und weil das so ist, gibt es ein Systemisches Interesse, dass Kriege existieren und weitere entstehen. An der Ausbeutung der Natur wird Geld verdient. (Beispiel vom Filmabend „Yes men. Jetzt wirds persönlich“: In Kanada wird mit Hilfe von giftigen Chemikalien Öl aus dem Boden geholt auf einer Fläche so groß wie England. Menschen, Umwelt und Tiere wurden vertrieben oder zerstört und werden da die nächsten Jahrhunderte sich auch nicht mehr ansiedeln können.) 

Aus der Privatisierung von Wasser, Gefängnissen, Öffentlicher Infrastruktur, auf Patente für Pflanzenzüchtungen und Genmanipulationen wird Geld weiter weg von Staat und Bevölkerung hin zu Finanzoligarch_innen gefördert. Die Profite von Pharmakonzernen steigen, wenn die Bevölkerung kränker ist oder glaubt, Krankheiten zu haben oder nicht leistungsfähig genug zu sein. Menschen quälen, foltern, töten Tiere im Akkord, weil ihnen Geld dafür bezahlt wird. Das macht mich traurig und wütend.

Unser Ziel ist nicht die Macht, sondern das Aufwachen jedes einzelnen im Herzen. Sollten die Violetten „Macht“ im Sinne von Vertretung in den Parlamenten und Bezirksverordnetenver-sammlungen von Wähler_innen zugewiesen bekommen, werden wir natürlich auch entsprechend unserer Werte, unserer Herzen und unserer Programme Einfluss auf die Rahmenbedingungen nehmen, aber gleichzeitig möchten wir Raum schaffen, sich die aktuellen Schatten des Systems, die sich auch in uns allen wiederspiegeln, bewusst zu machen und die Menschen (inklusive uns selbst) einladen, Schritt für Schritt aus diesem Spiel, diesen Manipulationen auszusteigen und den Herzensweg zu gehen. Und zwar mit Akzeptanz des „Jetzt“ arbeiten wir uns von Moment zu Moment, von Erkenntnis bis hin zur Umsetzung kleiner Veränderungen im Alltag, ohne gegen sich oder das System zu kämpfen.

Es gibt keine ideologische Vorgabe wie der individuelle Herzensweg aussieht, aber wir vermuten, dass die Menschen, die sich auf den Weg dorthin gemacht haben, das Leben, die Mitmenschen, die Tiere und die Natur mehr achten. Wir glauben, dass die Leute, wenn sie weniger von sozialen Abstiegsängsten geplagt sind, eher einen Job machen, der erfüllt und der Gemeinschaft nützt. Wer seinen Herzensweg geht, ist vermutlich ehrlicher zu sich selbst und zu anderen, und das berührt wiederum auch andere Menschen.

[Christian Fender]

Hinweis zu Autorenbeiträgen

Beiträge auf der Website der Violetten, die mit dem Namen des Autors / der Autorin unterschrieben sind, können der Meinung / Position der Partei entsprechen, müssen dies jedoch nicht notwendigerweise und können deshalb abweichen.

Sie dienen der Beleuchtung einzelner Sachverhalte oder Entwicklungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln und damit der Meinungsbildung.

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