Zum Selbstverständnis der Partei „Die Violetten“

Viele Menschen empfinden Spiritualität und Politik als Widerspruch. Dieser besteht jedoch nur zur Politik nach heutigem Verständnis als Frage der Macht und des Kampfes gegeneinander.

Ursprünglich war Politik die Sache der Polis, der Bürger Athens. Hier setzen die Violetten an: Für uns ist Politik die Kunst, unser soziales Zusammenleben zu gestalten, und das ist Sache und Verantwortung aller Menschen.

Die Auslegung von Spiritualität ist vielschichtig, die Grundlage jedoch eindeutig. Spirit, als der Geist, der alles Leben durchdringt und Leben überhaupt erst möglich macht. Politik zu gestalten ohne die Anerkennung und Einbeziehung dieser Kraft und dieser Quelle ist genau so sinnlos, wie einen Schneemann in der Wüste zu bauen – es wird nicht nachhaltig funktionieren. Also sind Politik und Spiritualität nicht nur kein Widerspruch, ihre Synergie ist heutzutage notwendig, um unser Überleben auf diesem Planeten überhaupt noch bewerkstelligen zu können.

Die individuelle Vorstellung über Spiritualität und deren gelebte Ausprägung unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Auch innerhalb der Gemeinschaft der Violetten gibt es verschiedene persönliche Vorlieben und Ansichten.

Diese Vielfalt verstehen wir als Bereicherung, jeder bringt sein Mosaikstück ein, so können wir voneinander etwas über die vielfältigen Möglichkeiten des Lebens lernen, durch jeden scheint ein Stück des großen göttlichen Potentials.

Das heißt, dass wir andere Ausdrucksformen respektieren und als das stehen lassen, was sie sind: Andere Ausdrucksformen. Das Verbindende, die gemeinsame Wahrheit der Violetten, haben wir unter dem Titel „Unsere spirituelle Weltsicht“ zusammengefasst.
Kurz gesagt: Wir erkennen, dass es eine geistige Dimension gibt, die über die Materie hinausgeht und diese durchdringt. Insofern kann sie als Grundlage allen Seins betrachtet werden.

Wir erkennen, dass alles was ist, einer einzigen Quelle entspringt, in einem höheren Sinne alles Eins ist. Auch wir Menschen sind verschieden und doch EINS.

Aus diesem Bewußtsein heraus treffen die Menschen Vereinbarungen für ihr soziales Zusammenleben. Das ist spirituelle Politik.

Unsere Ansatzpunkte

  • Wir sind uns dessen bewußt, dass wir alle EINS sind.
  • Wir gehen davon aus, dass alle Wesen nach dem Glück streben.
  • Wir befinden uns in einem Entwicklungsprozess, individuell und kollektiv.

Individuell sucht der göttliche Funke in uns nach Entwicklung oder Entfaltung. Bei der Betrachtung unserer kollektiven Entwicklung stellen wir fest, dass sie zu mehr Bewußtsein, Selbstverantwortung, Achtsamkeit und Kooperation führt.

Wie organisieren wir unser Zusammenleben am besten, um diesem Streben nach Glück gerecht zu werden und diesen Entwicklungsprozess zu fördern?
Das ist unsere Ausgangsfrage.

Bei der Betrachtung unserer gesellschaftlichen Lage haben wir diese Ziele vor Augen, alles andere wie z.B. Wirtschaft und Geld muss sich diesen übergeordneten Gesetzmäßigkeiten unterordnen und nicht umgekehrt. Unter dieser Maxime ergibt sich die konkrete Ausgestaltung aller politischen Felder fast von selbst.

Mit dem zunehmenden Bewußtsein für gemeinsame Interessen und Bedürfnisse brauchen wir weniger Vorschriften und Gesetze zur Befriedung gegensätzlicher Sichtweisen. Daher enthalten unsere Konzepte nur Rahmenbedingungen, die in Eigenverantwortung und Kooperationen ausgestaltet werden können.

Die damit gewonnene Freiheit und die zunehmende Eigenverantwortlichkeit bedingen einander. Vorschriften werden durch mehr Eigenverantwortlichkeit überflüssig, und Eigenverantwortlichkeit kann sich nur dort entwickeln, wo wir frei sind.

Wie wird spirituelle Politik umgesetzt?

Eine erweiterte Sichtweise läßt sich nicht verordnen, ebenso wenig wie Selbsterkenntnis und Selbstverantwortung. Das läßt sich auch nicht im Kampf gegen politische Gegner durchsetzen, jeder Kampf gegen wen oder was auch immer führt nur zu Widerstand.

Wir wollen in einen Dialog treten, von Mensch zu Mensch. Wir wollen, dass die Menschen ihr Misstrauen abbauen und im echten Kontakt miteinander zu einer Kultur des Vertrauens finden. Da wir nur uns selbst ändern können, fangen wir bei uns an und vertrauen darauf, dass unser Energiepotential die Basis für weitere Veränderung schafft.

Ob wir in ein Parlament gewählt werden, das ist momentan nicht wesentlich. Ausschlaggebend ist, dass wir eine große Gruppe von Menschen werden, die sich für alle erkennbar für ein anderes Miteinander entschieden haben, das artikulieren und in ihr praktisches Leben integrieren. Wenn sich eine Million Violette für ein humanes Wirtschaftsleben, ganzheitliche Gesundheitspolitik und achtsamen Umgang mit der gesamten Schöpfung aussprechen, dann entwickelt sich ein Sog. Und schließlich springt der Funke auf die gesamte Gesellschaft über.

Wahlen sind besonders wichtig für uns, weil ein näherrückender Wahltermin die Menschen für das Thema Politik sensibilisiert. Vor allem die Medien interessieren sich dann auch für Alternativen und sorgen dafür, dass unsere politischen Konzepte verbreitet werden.

Was beinhaltet spirituelle Politik konkret?

Was sich inhaltlich aus den spirituellen Grundlagen der Violetten ableitet, sei an drei Beispielen erläutert.

1. Demokratie reformieren

Derzeit gehen wir alle 4 Jahre zur Urne und geben die Verantwortung mit einem Kreuz ab.

Ein mündiger Bürger sollte jedoch über unser aller Zusammenleben mitentscheiden. Je direkter wir betroffen sind, desto mehr Mitspracherecht müssen wir haben.

In unserem lokalen Umfeld sollten wir die Politik wesentlich selbst gestalten. Aber auch auf überregionaler Ebene sollten wir in der Sache mitbestimmen und die Verantwortung und Entscheidungsgewalt nicht sogenannten Experten überlassen. Ob Rente, Krankenversicherung oder Atomkraft, es geht uns alle an. Es handelt sich um unser Leben, unseren Lebensraum!

2. Kinder, das wichtigste Thema unserer Gesellschaft und der Politik

Auch hier hilft spirituelle Erkenntnis, den Horizont zu erweitern. Es geht nicht nur um die Kinder als Individuen, um den Entwicklungsweg jedes einzelnen Menschen, die Menschheit insgesamt entwickelt sich ebenso.

Wenn wir versuchen, Kinder zu Ebenbildern unserer selbst zu machen, behindern wir diese Entwicklung. Doch Kinder sind wie Pfeile, von unserem Bogen abgeschossen weist ihr Ziel über uns hinaus.

Aus dieser Perspektive erhalten sie eine ganz andere Bedeutung, die heute nur von wenigen wahrgenommen wird.

Die Sozialisation und das Erlernen und Einüben von Fertigkeiten die heute wichtig sind, sind nur Fingerübungen für die Meisterschaft des Lebens, nicht das Ziel. Das können wir gar nicht kennen, denn es geht – wie gesagt – über uns hinaus.

Eine gute Erziehung ist also vor allem eine Nicht-Behinderung der natürlichen Entwicklungsimpulse. Und die Förderung des Bewußtseins für diese Entwicklung, die Wahrnehmung der Zeichen auf dem Entwicklungsweg.

3. Gesundheit – ein Thema, das alle betrifft

Aus spiritueller Sicht sind Erkrankungen ein Teil des Entwicklungsweges, ein ganz normaler Bestandteil des Lebens. Gesundheit ist nichts anderes als die Fähigkeit des Menschen, die Erkrankung zu durchleben, an ihr zu wachsen und wieder zu heilen.

Es ist kurzsichtig zu versuchen, Krankheitssymptome nur auf rein materieller Ebene zu bekämpfen. Krankheit hat – wie der Mensch selbst – körperliche, seelische und geistige Aspekte. Aus dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise ist erst wirkliche Heilung möglich, die letztlich immer Selbstheilung ist. Ärzte oder andere Heiler können lediglich die Selbstheilung der Menschen anregen und unterstützen.

Spirituelle Gesundheitspolitik wird also den Menschen die Verantwortung für ihren Heilungsprozess bewußt machen und diese ganzheitliche Betrachtung schließt alle Heilungsverfahren mit ein.

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